Audiovisuology. An Interdisciplinary Compendium of Audiovisual Culture.
Mink räumt allerdings auch ein, dass das Live Cinema dem VJing viel verdankt: »Live Cinema wäre insgesamt nicht so erfolgreich geworden, wenn VJing nicht von Anfang an eine wichtige Komponente in den Clubs gewesen wäre.«
Wie viele andere Live-Cinema-KünstlerInnen legt auch Mink besonderen Wert auf eine nuancierte Beziehung zwischen Sound und Visuals. Ihr ist dabei bewusst, dass es dem Publikum schwer fällt, zu erkennen, dass die Visuals live erzeugt werden, wenn man ohne exakte Synchronisation arbeitet:
Minks The Nature of Being ist 2008 in Zusammenarbeit mit dem Musiker Scanner entstanden. Natur- und Architekturbilder werden dabei auf drei Leinwände hinter Mink und Scanner projiziert. Das Werk illustriert Minks Interesse an einer nicht 1:1 übersetzenden Beziehung zwischen Audio und Video, da sich die beiden Ebenen gegenseitig interpretieren. Diese Art der Gegenüberstellung beschränkt sich nicht auf Bild und Musik, sondern wird auch auf die Beziehung der Bilder untereinander ausgeweitet: Mink erzeugt mit den drei Bildflächen einen visuellen Kontrapunkt, der sich aus dem jeweiligen inneren Rhythmus der Bilderfolgen auf den einzelnen Leinwänden ergibt. Am Ende kulminiert der Kontrapunkt in ein Unisono, indem alle drei Bildfenster zu einer einzigen großen Fläche verschmelzen. Die Wirkung ähnelt einer harmonischen Auflösung in der Musik: Die dissonanten und spannungsreichen Beziehungen zwischen den Bildern lösen sich in Konsonanz auf – und die abstrakte Narration entfaltet sich in The Nature of Being ebenso sehr über die formalen Elemente der Bilder wie über ihren Inhalt.
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http://www.seethissound.at
edited by Dieter Daniels and Sandra Naumann.
ISBN: 978-3-86560-686-0